Bei einem Tagesausflug mit abschliessendem Nachtessen in einem Restaurant wurde ich diesmal schnell fündig über welches Thema ich schreiben möchte. Am Tisch schräg gegenüber liess sich ein Ehepaar mit ihrem Kind zum Essen nieder. Nach dem üppig Getränke serviert wurden, kam schon bald die Vorspeise die hastig vertilgt wurde. Nach einer kurzen Pause dann der Hauptgang. Für alle inklusive Kleinkind ein grosser Teller mit allem was einem „gluschtig“ macht. Doch erst dann kam das für mich unverständliche. Von allem etwas probiert, Frau und Tochter hatten genug, der Ehemann noch nicht mal in der Hälfte, musste der Kellner bereits die Rechnung bringen.

Der Kellner wollte noch so freundlich sein und wenigstens das Fleisch und etwas Beilagen einpacken um es mitzugeben. Wurde aber dankend abgelehnt! Die Familie verliess kurzerhand das Lokal und hinterliess einen Tisch, den man als Gastronom eigentlich gar nicht sehen möchte. Zur Rechtfertigung: Die Portionen waren bestimmt gross genug, auch ich musste kämpfen um alles zu essen. Aber nach so einem Anblick frage ich mich nun schon, sind unsere Lebensmittel wirklich nichts mehr wert? Weil wir alles im Überfluss haben interessiert es wohl die wenigsten wie viel Arbeit und Leidenschaft von der Produktion in der Küche bis hin zum Kellner dahinterstecken.

Beim Einkauf im Grossverteiler erwarten wir, dass die Gestelle bis Ladenschluss gefüllt sind. Als Verbraucher schreiben wir den Geschäften gleichzeitig vor, dass sie nicht verschwenderisch mit den Lebensmitteln umgehen. Das heisst, sie müssen Konzepte haben, was zum Beispiel mit Gemüse passiert, das optisch nicht mehr dem Ideal entspricht. Sie müssen abgelaufene Produkte entsorgen, die eigentlich noch zum Verzehr geeignet sind. Darum zum Schluss als Vorsatz für jeden Einzelnen: Bestellen wir nur das, was wir wirklich auch essen mögen und kaufen auch einmal etwas ein, das nicht mehr dem Schönheitsideal entspricht.

Denken wir zum Beispiel an eine Banane die sogar mit kleinen brauen Flecken noch besser schmeckt als eine noch fast Grüne. So kann jeder Einzelne im ganz Kleinen sehr viel einsparen und erst noch für ein Lächeln sorgen. Der Kellner und der Koch ist ganz bestimmt zufriedener, wenn er leere Teller zurück bekommt.

Kolumne von Lukas Bringolf aus den Bock

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