(Kolumne im Bock von Lukas Bringolf)

Sehr geehrte Leserinnen und Leser

Vor einiger Zeit habe ich einen gemütlichen Sommerabend bei meiner Grossmutter auf dem Balkon verbracht. Wir tranken ein Glas Wein und genossen die ruhigen Abendstunden. Vor allem ich war froh, mich nach einem arbeitsintensiven Tag draussen in der Hitze, hinzusetzen und etwas runter zu kommen. Gerade jetzt wo der Schnittzeitpunkt vom Ökoheu gekommen war oder die Reben in den Weinbergen extrem schnell wachsen, muss jeder Tag genutzt werden, um der Arbeit nachzukommen. Im Gespräch mit meiner Grossmutter habe ich Sie gefragt, wie es früher war? Dabei erzählte Sie mir, dass in Ihrer Jugend niemand gefragt wurde, ob Sie gerade Lust hat um bei der Arbeit zu helfen. Es war immer klar, dass alles erledigt werden musste. Egal was für eine Arbeit oder was für Temperaturen gerade herrschten. Ohne die tägliche Mithilfe im Haushalt oder auf dem Hof ging es nicht. Während dem Gespräch versuchten wir die Unterschiede zum heutigen Arbeitsalltag gegenüber zu stellen. Schnell wurde uns klar, dass sich da einiges stark geändert hat. Nebst dem, dass heute alles viel schneller geht und die Vernetzung untereinander vieles erleichtert, gibt es genau so viele Nachteile im Berufsalltag. Früher mussten unsere Grosseltern arbeiten um das ganze Jahr über genügend Geld zu haben, damit es für das Essen und den nötigsten Unterhalt reichte. Für Ferien und etwas mehr Luxus reichte es nur selten. Wenn ich vergleiche mit den heutigen Bedingungen, muss ich ganz klar feststellen, dass sich da einiges massiv geändert hat. Wenn ich heute die Medien verfolge und mir gewisse Forderungen von Berufsgruppen ansehe, stelle ich ganz deutlich fest, das der Begriff Arbeit definitiv nicht mehr die gleiche Bedeutung hat. Im Arbeitsalltag zieht immer mehr die legere Haltung ein. Mit den Begriffen «Work – Life – Balance», Fit am Arbeitsplatz oder Ruheräumen für die Pause veränderte sich die Arbeitswelt massiv. Meiner Meinung nach müssen wir uns unbedingt wieder etwas darauf konzentrieren, wofür wir zur Arbeit gehen. Natürlich braucht es zwischendurch eine Pause um auf andere Gedanken zu kommen und sich mit den Arbeitskollegen auszutauschen. Aber ich bin der Überzeugung, dass es für die Befriedigung am Arbeitsplatz nicht nur einen ausgeglichenen Arbeitsalltag braucht, sondern auch eine effiziente Arbeitsweise mit Durchhaltewillen. Es ist doch ungemein befriedigend, wenn man am Ende des Tages selber sieht, wieviel man geschafft hat und erreicht hat.

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